In 2021 haben unsere Teilnehmer:innen Absichten, Fragen und Bedürfnisse genannt, die wir für das Jahr 2022 in unserem Blog und in unseren Yogastunden umsetzen wollen. Aus diesen Vorsätzen haben wir 12 Themen entwickelt, die unsere Yogaschule im Jahr 2022 leiten sollen.
Viel Freude beim Thema in diesem Monat: "Fühlen".
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Menschen kommen oft zum ersten Mal ins Yogastudio, wenn ihr Körper aus dem Gleichgewicht geraten ist. Es kann sich um Probleme wie Stress, Muskelverspannungen, Ängste, Burn-out, chronische Schmerzen, Verletzungen, Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen handeln. Die Menschen fühlen sich vielleicht von ihrem Körper und von sich selbst entkoppelt. Ich glaube, dass wir zum Yoga kommen, um uns ganz zu fühlen, um nach Hause zu kommen, zu unserem Körper, zu uns selbst.
Unser Körper ist ein hervorragender Bote und guter Freund, denn er zeigt uns, was er braucht und wenn ihm etwas fehlt. Er rüttelt uns auf und zwingt uns, zuzuhören, wenn wir ignorieren, was wir wirklich brauchen. Ich persönlich habe Yoga entdeckt, nachdem mein Körper durch starkes Triathlontraining ziemlich ruiniert war. Das war ca. 2000 und ich war ständig müde, kaputt, hatte Knieschmerzen und ich wollte nicht aufhören zu joggen, weil ich immer unruhig war und vor meinen Gedanken davon laufen wollte.
Mein Körper war mir fremd geworden. Das Einzige, was ich wollte, war, meinem Körper zu entkommen, die Schmerzen zu überwinden und endlich Ruhe in mir finden. Ich versuchte alles, um die Dinge zu "reparieren", aber nichts schien zu funktionieren. Schließlich besuchte ich einen Taichi Kurs, den ich aufgrund eines Bandscheibenvorfalls machen sollte und mir wirklich gut tat. Dort empfahl mir jemand, mal Yoga auszuprobieren. So kam ich zu meinen ersten Yogakurs. Anfangs war es eine Herausforderung, aber langsam begann ich, mich wieder mit meinem Körper zu verbinden. Yoga fühlte sich an, als würde ich all die zerbrochenen Teile meines Körpers wieder zusammensetzen und so meinen "neuen" Körper verkörpern können.
Ich würde euch gerne sagen, dass Yoga meinen Körper geheilt hat, um ein Happy End zu verkünden, aber das wäre gelogen. Ich habe durch zu viel und falsche Yogapraxis über die Jahre andere körperliche Probleme durch das Yoga bekommen. Heute mache ich wieder Triathlon, um die durch das Yoga entstandenen Instabilitäten auszugleichen. Yoga spielte jedoch eine entscheidende Rolle in meinem Leben. Yoga steigerte meine körperliche Selbstwahrnehmung, was mir half, auf mein Bauchgefühl zu hören. Ich kann mir mein Leben ohne Yoga vorstellen, doch nicht ohne Meditation oder andere Achtsamkeitsübungen. Yoga hilft mir jedoch, mich wirklich um meinen Körper zu kümmern, auf meinen Körper zu hören und die Schönheit und Stärke dessen zu erkennen, wozu mein Körper trotz aller Herausforderungen fähig ist. Es hilft mir, meinen Körper zu respektieren, seine Bedürfnisse zu achten und mit den Schmerzen und Herausforderungen umzugehen, die das Leben mit einem unberechenbaren Körper mit sich bringt.
Hier sind einige Dinge, die Du über Deinen Körper wissen sollten.
Dein Körper ist ein Segen
Er kümmert sich Tag für Tag um Dich. Dein Herz schlägt für dich. Deine Lunge arbeitet für dich. Dein Blut fließt für dich. Hören nie auf, über das Wunder Deines Körpers zu staunen. Dein Körper ist dein Zuhause. Er ist Dein Vehikel, um das Leben voll und ganz zu erleben, um sich selbst auszudrücken, um Spaß, Spiel, Fluss, Ehrfurcht, Liebe, Mitgefühl, Verbundenheit, Dankbarkeit und so vieles mehr zu erfahren.
Schätze deinen Körper
Schätze deinen Körper, indem du dich mit ihm auf eine Weise verbindest, die für dich gut ist, indem du täglich nach ihm siehst. Beschenke deinenKörper mit dem, was er zum Gedeihen braucht. Bewegen Deinen Körper bewusst, atme tief ein und aus, versorge Deinen Körper mit guter Ernährung und viel Schlaf. Lasse Deinen Körper die Sonne aufsaugen. Verbringe Zeit in der Natur, in der Stille, umgib Dich mit Schönheit und Menschen, die Dich so akzeptieren, wie Du bist.
Übe dich in Selbstliebe
Sei Deinem Körper gegenüber warmherzig und verständnisvoll, besonders wenn Du dich schlecht fühlst, Schmerzen hast oder das Gefühl hast, nicht gut genug zu sein. Praktiziere Yoga mit dem Körper, den du heute hast, nicht mit dem Körper von gestern oder morgen, sondern mit dem Körper, den du in diesem Moment hast. Ignoriere nicht, wie Du Dich fühlst, gehe nicht über Deine Grenzen hinaus und geißel Dich nicht mit Selbstkritik. Behandle dich und sprich mit Dir selbst, wie Du jemanden behandeln würdest, den Du liebst. Bewege Dich mit deinem Körper auf eine sanfte, unterstützende und beruhigende Weise.
Nimm Deinen Körper nie als selbstverständlich hin
Konzentrieren wir uns auf das Gute, fangen wir oft an, ihm wirklich Aufmerksamkeit zu schenken. Aldersey-Williams schreibt: "Der Körper ist ein 'Wunder der Natur', aber er ist das Wunder der Natur, das wir am wenigsten beachten". Das Leben ist kostbar. Wir kennen den Spruch. Der Gesunde hat tausend Wünsche, der Kranke nur noch einen. Die eigene Gesundheit ist keine Selbstverständlichkeit. Du hast nicht immer die Kontrolle darüber, was mit Deinem Körper geschieht. Du hast jedoch die Kontrolle über Deine Einstellung, über die Art und Weise, wie Du Deinen Körper behandelst und wie Du für ihn sorgst. Deine täglichen Entscheidungen sind wichtig. Lasse Deine Entscheidungen ein Spiegelbild dessen sein, wie wertvoll Dein Leben ist.
Konzentriere Dich auf das Gute
Es gibt immer etwas, das an Deinem Körper gut ist. Als Menschen haben wir die Tendenz, uns auf das Negative zu konzentrieren, auf das, was kaputt ist, was nicht funktioniert, was repariert werden muss. Das ist besonders häufig der Fall, wenn Du Schmerzen hast, verletzt oder krank bist. Anstatt sich darauf zu konzentrieren, wie Dein Körper Dich "im Stich lässt", konzentriere dich auf das Gute, auf das, wozu Dein Körper noch fähig ist, auf das, was er richtig macht. Achte bei Deinen Yogaübungen nicht nur auf die angespannten und schmerzhaften Stellen in Deinem Körper, sondern auch auf die Bereiche, die sich offen, entspannt und weiträumig anfühlen.
Du bist nicht allein
Mensch zu sein bedeutet, sterblich, verletzlich, unordentlich und unvollkommen zu sein. Wir alle kämpfen. Finde dich damit ab, dass es Dir nicht gut geht. Wenn Du Dich gestresst, nicht gut genug, nicht stark oder fähig genug fühlen, erkennst Du, dass auch andere Menschen damit zu kämpfen haben. Übe Yoga, Meditation oder Pranayama, wenn Dein Geist sich beschäftigt und Dein Körper sich überwältigt fühlt. Das erweitert Deine Perspektive und gibt Dir das Gefühl, mit etwas Größerem als dir selbst verbunden zu sein.
Übe Dich in nicht wertender Wahrnehmung
Beobachte Deinen Körper, ohne zu urteilen. Beobachte die Gedanken, Gefühle und Empfindungen, die in Deinem Körper auftauchen, einfach so, wie sie sind, ohne zu versuchen, sie zu unterdrücken oder zu leugnen. Sei dir dabei der Linse bewusst, die Du verwendest, um Deinen Körper zu betrachten. Deine automatischen Urteile und Reaktionen auf das, was in Deinem Körper vor sich geht, beruhen auf den Geschichten, die Du Dir selbst erzählst, und auf Deinen sozialen und kulturellen Prägungen. Hinterfrage, ob die Geschichten, die Du Dir über Deinen Körper erzählst, wirklich wahr sind.
Höre auf Deinen Körper
Dein Körper ist ein wunderbares Instrument, um dich auf Deine innere Weisheit einzustimmen. Achte auf all die kleinen Hinweise, die Dein Körper Dir ständig gibt, um festzustellen, ob Du das Richtige für dich tust. Achte darauf, was Dir Energie entzieht und was Dir Energie gibt. Es zeigt sich auf einzigartige Weise in Deinem Körper. Vielleicht fühlst Du Dich beschwingt, entspannt und präsent, oder Du fühlst Dich ausgelaugt, gereizt und überfordert. Konzentriere Dich auf das, was in Deinem Leben wirklich wichtig ist, was Dir Verbindung, Frieden und Freude bringt. Vertraue auf Deine innere Weisheit, auf die Stimme Deines Körpers. Diskreditiere niemals das, was Du in Deinem Bauch fühlst.
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