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Ungebrochen im Innern

Überwindung und Erkenntnis: was ein gebrochenes Sprunggelenk über Yoga- und Meditation lehrt


Ungebrochen_ Überwindung und Erkenntnis: was ein gebrochenes Sprunggelenk über Yoga- und Meditation lehrt. Ein Bild von DALL-E

Es war einer dieser perfekten Tage – warm, einladend und mit einer Sonne, die alles um mich herum in ein goldenes Licht tauchte. Eine Herde flauschiger Schäfchenwolken zog gemächlich über den azurblauen Himmel, und der Wind spielte sanft mit den Gräsern und Bäumen. Alle Kreaturen schienen vor Freude zu tanzen, und ich fühlte mich inspiriert, in diese herrliche Szene einzutauchen und eine Runde zu laufen. Ausgestattet mit einem T-Shirt, das humorvoll „Die drei ßßß und der Fluch der Feststelltaste“ verkündete, lief ich los, beschwingt und freudig jeden Meter und jeden Kilometer genießend.

Dann, in einem unerwarteten Augenblick, überholte mich ein großer LKW auf der schlecht befestigten Straße, die kaum Raum bot. Der Fahrer schien orientierungslos, fast als suche er nach einem Weg oder hätte sich verfahren. Als er an mir vorbeifuhr, sah ich auf das Kennzeichen – er kam nicht aus dieser Gegend. Ich plante schon, ihm Hilfe anzubieten, als plötzlich mein Fuß den Asphalt verfehlte, brutal zur Seite knickte, und ich wusste sofort: Das war’s. Ein unfassbarer Schmerz durchzuckte mich, und ich konnte nicht mehr auftreten. Als ich zu meinem Knöchel hinuntersah, erkannte ich sofort den verschobenen Bruch.

Doch in dieser Notsituation fand ich mich umgeben von Güte und Menschlichkeit: Der LKW-Fahrer und drei freundliche Männer von der Müllabfuhr kamen zu Hilfe, riefen einen Rettungswagen und sorgten für mich. Jetzt, zwei Wochen nach der Operation meines Sprunggelenks, versuche ich, diese Zeit sinnvoll zu nutzen und nicht den Kopf hängen zu lassen – das liegt mir ohnehin nicht. Ich sehe selbst diese schmerzhafte Erfahrung als einen Gewinn in meinem Leben.


Warum ich das so empfinde und was mir dieses gebrochene Sprunggelenk über wahres Yoga verrät, möchte ich gerne erläutern.


Von magischen Momenten und tieferen Einblicken: Eine Reise mit Ketamin und Yoga

Meine erste Begegnung mit diesem unnachgiebigen Schmerz erinnerte mich an ein Zitat aus einem meiner Lieblingsfilme von den Cohen-Brüdern, „The Big Lebowski“. Walter Sobchak sagt in einer unmissverständlichen, tiefen Stimme: „You’re entering the world of pain.“ Und genau das erlebte ich. Der Schmerz war so intensiv, dass mir der Schweiß ausbrach, ich zitterte und nicht einmal bemerkte, dass ich vor Schmerz hyperventilierte. Inmitten dieser intensiven Erfahrung schenkte mir das zustimmende Nicken eines freundlichen Sanitäters Frieden. Obwohl ich normalerweise Schmerzen gut ertragen kann – Kopfschmerzen ausgenommen – war ich in diesem Moment überwältigt von der Intensität des Gefühls.

Diese schmerzvolle Erfahrung hat mir eine tiefere Einsicht in die Praxis des Yoga gegeben. Yoga und Meditation bieten Räume, in denen wir lernen, unseren Schmerz nicht nur zu spüren, sondern ihn auch zu verstehen und letztendlich zu transformieren. Sie lehren uns, jede Erfahrung – egal wie schmerzhaft – als Teil eines größeren Ganzen zu sehen, in dem selbst die tiefsten Verletzungen zu Wegen der Heilung und des persönlichen Wachstums werden können. In diesem Sinne bin ich jedem Moment dankbar, der mich weiter auf meinem Weg bringt, selbst einem gebrochenen Fuß auf einer holprigen Straße.

Es gibt Momente im Leben, die uns unerwartet in die Tiefen unserer eigenen Psyche katapultieren. Ein solcher Moment ereignete sich auf dem Weg ins Krankenhaus, nachdem mir Ketamin verabreicht wurde – ein Erlebnis, das ich als wahrhaft magisch beschreiben würde. "Ich fühlte mich wie ein Einhorn", habe ich wohl während der Fahrt gesagt, und obwohl ich mich kaum daran erinnere, bleibt die Empfindung der Schmerzfreiheit unauslöschlich in meinem Gedächtnis. Es war, als hätte jemand sanft einen Schalter umgelegt und die Schmerzen ausgeschaltet. In diesem Moment der Erlösung wurde mir bewusst, wie wunderbar doch unser Körper funktioniert.

Ich empfand tiefe Dankbarkeit – gegenüber dem Erfinder dieses Mittels, den aufmerksamen Sanitätern, die mich begleiteten, und in meinem friedvollen Zustand schätzte ich jede Sekunde der Fahrt. Die Rettungssanitäter erzählten mir später, dass die Fahrt mit mir sehr unterhaltsam gewesen sei. Ketamin, so sagen sie, verstärke die Persönlichkeit der Person – traurige Menschen werden trauriger, aggressive Menschen aggressiver und optimistische sowie lustige Menschen eben optimistischer und lustiger. Glücklicherweise scheine ich zur letzteren Kategorie zu gehören, was mich durchaus erfreute.

Diese Erfahrung führte mich zu einer interessanten Parallele zwischen Ketamin und Yoga, insbesondere der Meditation. Genau wie Ketamin kann auch Yoga die Eigenschaften einer Person verstärken. Es schärft das Bewusstsein für körperliche Empfindungen, Emotionen und Gedanken, was dazu führt, dass Praktizierende ihre inneren Zustände klarer und intensiver wahrnehmen. In meinen weiterführenden Betrachtungen über Ketamin erfuhr ich, dass es in therapeutischen Dosen zu Zuständen führen kann, die das übliche Bewusstsein für die Realität verändern. Ähnlich kann Yoga durch tiefgehende Meditation und Pranayama-Übungen zu einem erweiterten Bewusstseinszustand führen, in dem alltägliche Sorgen und das Ego in den Hintergrund treten.

Während die Wirkungen von Ketamin relativ kurzfristig sein können und einer sorgfältigen Integration bedürfen, bietet Yoga eine nachhaltige Praxis, die darauf abzielt, ihre Lehren und Vorteile kontinuierlich ins tägliche Leben zu integrieren. Beide Methoden erfordern eine bewusste Reflexion und Integration der Erfahrungen, um langfristig positive Auswirkungen zu haben. So unterschiedlich die Wege auch scheinen mögen, beide, Ketamin und Yoga, laden uns ein, tiefer in das Verständnis unseres eigenen Seins einzutauchen und uns auf eine Reise zu begeben, die nicht nur unsere Sichtweise erweitert, sondern auch unser gesamtes Dasein bereichern kann.

 

 

Röntgenblick für die Seele: Wie Meditation uns hilft, die unsichtbaren Aspekte unseres Selbst zu erkennen und zu integrieren


Dann fand ich mich in der Röntgenabteilung wieder, umgeben von der Technologie, die tief unter unsere Haut blicken kann. Eine sehr freundliche junge Frau mit einem griechischen Nachnamen, der mich sogleich an sonnige Tage vor Chalkidiki und die wunderbaren Menschen dort erinnerte, half mir dabei, meinen Fuß in Position zu bringen. Ihre Handgriffe waren so sanft und vorsichtig, als würde sie nicht nur meinen Fuß, sondern auch meine Sorgen positionieren.

Nachdem sie mehrmals den Raum verlassen hatte, um die Aufnahmen zu machen, kam sie zurück, blickte mich ernst an und teilte mir mit: "Sie haben ein sehr gutes Gespür. Der Knochen ist gebrochen und verschoben, und man kann das sehr gut auf dem Röntgenbild sehen." Während ich das Bild betrachtete, auf dem das deutlich sichtbare Zeichen meiner Verletzung zu erkennen war, begann ich, über eine tiefere Wahrheit nachzudenken, die oft in unseren alltäglichen Erfahrungen verborgen liegt. Manchmal erkennen andere etwas in uns, was gebrochen ist, etwas, das wir selbst nicht sehen oder vielleicht nicht sehen wollen.

Diese Erkenntnis brachte mich dazu, über die Praxis der Meditation nachzudenken und wie sie uns helfen kann, unsere inneren Brüche zu erkennen und zu heilen. In der Stille der Meditation lernen wir, unsere Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen mit einer Offenheit zu beobachten, die uns im Alltag oft fehlt. Diese Praxis hat mir geholfen, verborgene emotionale Schmerzen zu erkennen, ähnlich wie das Röntgenbild den Bruch in meinem Fuß offenbarte. Wir alle haben Bereiche in unserem Charakter oder Verhalten, die schwer zu erkennen sind. Meditation schafft einen Raum der Stille, der es ermöglicht, diese Blindspots sichtbar zu machen und ins Licht zu rücken. Indem wir lernen, uns selbst in einem klaren Spiegel zu sehen, können wir beginnen, uns zu heilen.

Die Einsichten, die andere uns geben, können manchmal schwer zu akzeptieren sein. Doch Meditation unterstützt mich dabei, offen und weniger defensiv zu sein. Sie hilft mir, das Feedback zu integrieren und als Werkzeug für mein persönliches Wachstum zu nutzen. Meditation fördert nicht nur mein Selbstverständnis, sondern auch mein Mitgefühl für andere. Sie öffnet mein Herz dafür, zu verstehen, warum Menschen bestimmte Dinge in mir sehen können, die mir selbst verborgen bleiben. Das Spannende daran ist, dass je tiefer ich in meine Meditationspraxis eintauche, desto mehr beginne ich, mein Selbstbild zu transformieren. Ich lerne, mich selbst mit derselben Objektivität und Güte zu betrachten, mit der ein Arzt ein Röntgenbild betrachtet – ohne Urteil, nur mit dem Wunsch zu heilen.

Meine Erfahrung mit dem gebrochenen Fuß in der Röntgenabteilung hat mir eine wichtige Lektion über die Kraft der Meditation vermittelt. Wie ein Röntgenbild, das verborgene Brüche enthüllt, kann Meditation uns helfen, unsere inneren Brüche zu erkennen und Wege zu ihrer Heilung zu finden. In diesem Prozess entdecken wir nicht nur, was in uns gebrochen ist, sondern auch das unglaubliche Potenzial für unsere eigene Regeneration und Erneuerung.

 

Gebrochen, um zu heilen: Die transformative Kraft des Yoga auf unserem Weg zur Ganzheit

Da lag ich also, in einem stillen Moment des Innehaltens im Schockraum, eine Schmerzinfusion tropfte langsam in meine Venen, während um mich herum ein reges Treiben herrschte. Es war wie auf einer belebten Straße, nur dass ich der einzige Zuschauer eines hektischen Schauspiels war. Inmitten dieses Wirrwarrs begann ich nachzudenken – über das Konzept des „Brechens“, das uns in so vielfältigen Formen begegnet. Sprichwörter wie „Etwas über die Knie brechen“ oder „Das Eis brechen“ huschten mir durch den Kopf, gefolgt von „Das Rückgrat brechen“, „Einen Bann brechen“ und „Unter der Last brechen“. Wir sprechen von gebrochenen Knochen und gebrochenen Herzen, von gebrochenen Stimmen und ebenso von Beziehungen oder Versprechen, die brüchig geworden sind.

In vielen spirituellen Traditionen, nicht zuletzt im Yoga, ist dieses „Brechen“ oft ein Symbol für Transformation. Es geht darum, alte Muster zu durchbrechen, uns von unseren eigenen Begrenzungen zu befreien, um persönliches Wachstum und Erneuerung zu erleben. Yoga, diese wunderbare Praxis der Selbstentfaltung, unterstützt uns nicht nur dabei, körperliche Blockaden zu überwinden, sondern auch emotionale. Besonders faszinierend finde ich, wie im Yoga und insbesondere im Vedanta, der philosophischen Grundlage vieler Yogapraktiken, das Brechen der Illusionen des Lebens – bekannt als Maya – eine zentrale Rolle spielt. Durch Yoga können wir die Schleier, die unsere Sicht auf die Realität trüben, lüften und ein klareres, erweitertes Bewusstsein erlangen.

Die Yoga Sutras, jene alten Texte, die als Fundament des Yoga dienen, weisen uns darauf hin, wie Asanas und Pranayama dabei helfen können, sowohl körperliche als auch geistige Barrieren zu überwinden. Das führt uns in einen Zustand des Yoga, in dem Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden. Selbst in der indischen Mythologie finden sich Geschichten, die das „Brechen“ thematisieren, oft im Kontext von spirituellem Triumph und Erleuchtung. Nehmen wir die Geschichte von Lord Shiva, der den Dämon Tripurasura besiegt – ein Sinnbild dafür, wie man durch spirituelle Praxis Ego und Ignoranz überwindet.

Yoga erweist sich als besonders wertvoll für Menschen, die sich in irgendeiner Weise „gebrochen“ fühlen. Die sanften Bewegungen, die bewusste Atmung und die meditativen Aspekte des Yoga tragen dazu bei, sowohl den Körper zu heilen als auch den Geist zu beruhigen. Das ist besonders hilfreich, wenn wir mit Trauer, Stress und anderen emotionalen Belastungen zu kämpfen haben. Letztendlich ist Yoga ein Werkzeug, das uns helfen kann, sowohl physische als auch emotionale „Brüche“ zu überwinden. Es fördert das Wiedererlangen von Gleichgewicht, Harmonie und innerem Frieden. Yoga ermöglicht es uns, uns selbst in einem neuen Licht zu sehen, fördert tiefe Selbstakzeptanz und eröffnet den Weg zur Erneuerung. In dieser stillen Stunde im Schockraum wurde mir klar, dass jeder Bruch, jeder Riss in unserem Sein, letztlich die Einladung birgt, tiefer in das Verständnis unseres eigenen Wesens einzutauchen.

 

Osteosynthese und spirituelle Führung

Drei Tage später ging es dann in den OP. Während ich dort lag, umgeben von der sterilen Kühle des Krankenhauses, bekam ich eine Osteosynthese – einen medizinischen Eingriff, der meine Knochen mittels Schrauben und Platten wieder zusammenfügen sollte. Diese Prozedur, so mechanisch und kalt sie auch erschien, entpuppte sich als eine faszinierende Metapher für etwas viel Tiefgründigeres: die (spirituelle) Begleitung und Führung auf meinem Weg ins Glück.

Wie die Osteosynthese meinem gebrochenen Knochen Struktur und Unterstützung bot, so bietet der Yoga mir eine Stütze für Geist und Seele. In meinen Meditationssitzungen finde ich Ordnung im inneren Chaos, ähnlich wie die chirurgischen Instrumente, die präzise und bedacht meine physischen Brüche richten. Diese strukturelle Unterstützung im Yoga schafft einen Raum, in dem Heilung und Wachstum nicht nur möglich, sondern auch nachhaltig sind. Während die Chirurgen meine Knochen sorgfältig ausrichteten, um ihre natürliche Form und Funktion wiederherzustellen, erinnerte mich dies an die Ausrichtung meiner eigenen Lebenswerte durch Yoga. Yoga hilft mir, meine Taten und Überzeugungen in eine Harmonie zu bringen, die echte Integrität und Authentizität fördert – eine Ausrichtung, die zu einem erfüllteren und zufriedeneren Leben führt. Die Osteosynthese versorgt den Körper mit allem Nötigen, damit der natürliche Heilungsprozess von innen heraus erfolgen kann. In meiner yogischen Praxis ist es ähnlich: Ich werde angeleitet, meine inneren Stärken und Ressourcen zu entdecken und zu nutzen, was zu einer tiefen persönlichen und spirituellen Heilung führt. Die Osteosynthese ist nicht nur eine kurzfristige Lösung; sie ermöglicht ein langfristiges Wachstum und die Stärkung des geheilten Bereichs. Ähnlich sieht es mit meiner spirituellen Praxis aus. Yoga bietet nicht nur vorübergehende Entlastung, sondern fördert eine kontinuierliche Entwicklung und tiefgreifende Veränderungen in meiner Lebensweise und

Während ich nun in der Erholungsphase bin und jeden Tag die kleinen Fortschritte auf meinem Weg zur Heilung feiere, erkenne ich, dass jede physische und spirituelle Herausforderung eine verborgene Gelegenheit zur Verwandlung birgt. Ob durch die präzisen Eingriffe der Osteosynthese oder die sanften Übungen des Yoga – das Ziel bleibt dasselbe: Heilung, Wachstum und letztendlich Erneuerung. In diesem Sinne betrachte ich meinen gebrochenen Fuß nicht als Rückschlag, sondern als weiteren Schritt auf meinem unendlich faszinierenden Weg durch das Leben.

 

Stille Momente verkünden große Ereignisse

In der Stille meines Zimmers, umgeben von Büchern, Erinnerungen und dem leisen Flüstern der vorbeiziehenden Zeit, fand ich mich in der zweiten Woche nach der Operation meines Sprunggelenks wieder auf der Matte. Christoph Waltz könnte sagen, es sei eine Szene gespickt mit einer gewissen ironischen Note des Schicksals, während Paul Watzlawick vielleicht lächelnd bemerken würde, dass wir oft erst durch Einschränkungen unser wahres Potenzial erkennen.

Es ist wahr, das Leben bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die physische und psychische Praxis aufrechtzuerhalten, selbst wenn man sich körperlich eingeschränkt fühlt. Für mich gehören dazu nicht nur die sanften Dehnungen und angepassten Asanas, die ich vorsichtig auf meiner Yoga-Matte ausführe. Meine tägliche Praxis umfasst ebenso das Beten und das Singen, Tätigkeiten, die meine Seele mit Freude füllen und mir Kraft geben. Ich entdecke die Kraft der stillen Momente, des Innehaltens, um den Schmetterlingen im Garten beim Tanz zuzusehen – eine stille, doch eindrucksvolle Erinnerung daran, dass das Leben auch in seinen leisesten Stunden vibriert. In diesen Augenblicken finde ich eine tiefe Verbindung zur Welt um mich herum, eine Verbindung, die durch das scheinbare Unglück meines gebrochenen Fußes nur verstärkt wurde.

Das Lesen beeindruckender Lebensgeschichten wie jene von Louis Zamperini (Interessanterweise heißt das Buch über sein Leben „Unbroken“ und es ist schier unglaublich, was dieser Mann alles erlebt hat) eröffnet mir Fenster zu anderen Welten und Zeiten, und das Zuhören, wenn Freunde von ihren eigenen Kämpfen und Triumphen erzählen, lehrt mich die Unvermeidlichkeit und den Wert der menschlichen Erfahrung. Nietzsche sagte einst, es seien nicht die lautesten, sondern die stillsten Stunden, die die größten Ereignisse der Welt verkünden. Jetzt, in dieser gezwungenen Pause, verstehe ich, was er meinte. Diese Erfahrungen auf der Matte und darüber hinaus erinnern mich daran, dass das Leben reich ist und die Erde ein Ort der Fülle, der mich ganz mit Freude und Liebe erfüllt. Man muss nicht warten, bis man gezwungen ist, stillzustehen, um die Schönheit um sich herum zu bemerken. Doch selbst wenn das Schicksal uns zu einer Pause zwingt, ist es möglich, diese Zeit als Geschenk zu sehen – ein Geschenk, das uns erlaubt, tiefer zu graben, langsamer zu atmen und das Leben in all seinen Facetten zu schätzen.


Während ich hier auf meiner Matte sitze und die sanften Bewegungen meines Körpers und den Rhythmus meines Atems beobachte, fühle ich mich verbunden – nicht trotz meines gebrochenen Sprunggelenks, sondern vielleicht gerade wegen ihm. Es hat mich gelehrt, dass selbst in den Schatten des Schmerzes immer ein Licht der Erkenntnis, der Ruhe und des tiefen, unauslöschlichen Glücks zu finden ist.


 

 

 

 

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